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Trollbeads: Schmucksammelsystem mit Philosophie seit 1976

11 Mai

Da hat sich die Schmuckindustrie eine clevere Strategie überlegt, die Kunden mit Sammelsystemen an den jeweiligen Hersteller zu binden. Freilich, Thomas Sabo und Co haben den Typus des Bettelarmbandes nicht erfunden – wohl aber perfektioniert und geschickt vermarktet.

System des Bettelarmbands geschickt vermarktet

Früher wurden die Bettelarmbänder vornehmlich mit Stadtwappen besetzt. Diese Anhänger wurden „zusammengebettelt“ – also das Armband wurde nach und nach mit Anhängern (engl. „charms“) bestückt. Die einzelnen Charms „erbettelte“/ erbat man von Verwandten und Freunden, um sich an bestimmte Ereignisse oder Orte zu erinnern. Der einzelne Charm-Anhänger war dabei sicher nicht so kostspielig wie heute bei den Marken-Herstellern.

In Internetforen wird kritisiert, dass die prominenten Schmuckhersteller industriell fertigen. Doch Trollbeads setzt gegen diesen Trend. Denn alle „Beads“ (dt. Perle) werden dort handgefertigt! Als Schmuckliebhaberin fasziniert mich das ganz besonders. Auch wenn ich meine Thomas-Sabo-Anhänger liebe, kürzlich wurde meine Leidenschaft für „Trollbeads“ entfacht.

Pandora als Nachahm-Produkt mit Trollbeads nicht kompatibel

Bis vor Kurzem kannte ich nur das Nachahm-Produkt „Pandora„. Das auf mich plump wirkende Design hat mir nicht gefallen und so hätte ich beinahe das Original „Trollbeads“ übersehen. Der Witz an der Sache ist, dass die nachgemachten Pandora-Beads nicht einmal preiswerter sind. Die beiden Sammelsysteme sind jedoch nicht kompatibel, d. h. nur einige Trollbeads passen auf die Pandora-Armbänder. Umgekehrt gibt es keine Probleme. Das liegt daran, dass die Beads bei Pandora geschraubt werden.

Sowohl Trollbeads, als auch Pandora kommen aus Dänemark. Es soll ein ehemaliger Designer von Trollbeads Pandora gegründet haben.

Trollbeads wirbt daher auch damit, dass es das Original seit 1976 ist. Die dänische Designerin Lise Aagaard aus Kopenhagen entwarf 1976 dieses Schmucksystem mit Sammelcharakter. Ursprünglich wurden Silberperlen mit verschiedenen Motiven auf Lederkordelbänder aufgefädelt. Ich habe mich daher auch für ein Lederarmband entschieden, das ich auch als Kette tragen kann. Erst später wurde die Kollektion durch hochwertige Armbänder und Ketten aus Sterling Silber und Gold ergänzt. Neben Gold- und Silberperlen gab es dann auch edle Glas-Murano-Beads zu kaufen.

Handgefertigte Beads mit individuellen Geschichten

Mein Trollbeads-Kombi mit der "Großen Erde" im Zentrum des Armbands, das ich auch als Halskette tragen kann.

Mich fasziniert an diesem Sammelsystem, dass eine jede Perle ihre eigene Geschichte hat –  inspiriert durch z. B. die Mythologie, Märchen oder die Flora und Fauna. Zum Geburtstag durfte ich mir eine erste Kombination aussuchen. Zu meinem hellbraunen Lederarmband wählte ich die „Große Erde“ aus Silber, eine weiße Perle und das Glas-Bead „Blaue Wüste“.  Über diesen Bead aus Muranoglas heißt es: „Die Wüste in der Dämmerung. Der Mond scheint sich in den Myriaden von Sandkristallen zu spiegeln.“

Der Entwurf für den Bead die „Große Erde“ war eine Gemeinschaftsarbeit von Nicolas Aagaard und seinem Großvater Svend Nielsen. Im Rahmen der „Museums-Aktion“ wurde dieser Bead in die Kollektion zurückgewählt. Denn die Sammler können sich nicht sicher sein, dass eine Perle ewig zu kaufen ist – regelmäßige werden welche „in Rente“ geschickt.

Persönliche Faszination für Bead aus der „Museums-Aktion“

Ich freue mich jedenfalls sehr, dass gerade die „Große Erde“ meine Leidenschaft für Trollbeads entfacht hat. Denn eine Weltkugel als Schmuck-Stück wollte ich schon immer – jetzt habe ich ein besonders schönes Exemplar, wie ich finde. Schmuck ist ja auch Ausdruck der persönlichen Individualität, wenn man so will, eine Philosophie für sich.

Für mich ist es wichtig, dass ich jeden Tag auf „die Welt“ blicken kann. Deswegen habe ich auch eine große Weltkarte in meinem Zimmer. Wenn ich nun auf meine „Große Erde“ am Handgelenk blicke, kann ich mir die Größe unserer einen gemeinsamen Welt vor Augen führen.