Tag Archives: Festspiele Europäische Wochen Passau

Heimatliebe Blogparade: Passau – Tagesausflug ins bayerische Venedig mit viel Kaffee

18 Apr
Teresas Liebling, der kleine Jack-Russell-Mix Mali, auf Mariahilf über den Dächern Passaus. Von dort hat meinen hervorragend Blick über die Altstadtzunge mit Dom inklusive Oberhaus (Foto-Winderl)

Teresas Liebling, der kleine Jack-Russell-Mix Mali, auf Mariahilf über den Dächern Passaus. Von dort hat meinen hervorragend Blick über die Altstadtzunge mit Dom inklusive Oberhaus (Foto-Winderl)

Nun wohne ich schon seit einigen Jahren in München. Aber wenn mich jemand fragt, woher ich komme, dann antworte ich ganz klar mit PASSAU. Denn Passau, dort wo Donau, Inn und (eigentlich die Ilz nicht exakt am selben Punkt) an der Ortsspitze zusammenfließen, da bin i dahoam! Heimatliebe pur also, deswegen beteilige ich mich gern an der Blogparade des Blogs “Teilzeitreisender”.

Meine Heimatstadt Passau hat mehr als Hochwasser(tourismus) zu bieten. Hier wurde der Wasserstand im letzten großen Hochwasser künstlerisch markiert. (Foto: Winderl)

Meine Heimatstadt Passau hat mehr als Hochwasser(tourismus) zu bieten. Hier wurde der Wasserstand im letzten großen Hochwasser künstlerisch markiert. (Foto: Winderl)

Passau, die niederbayerische Dreiflüssestadt, das „bayerische Venedig“ “im Herzen Europas” – am A* der Welt, wie ich gerne mit einem Augenzwinkern hinzufüge. Nicht weit haben wir es nach Wien (280km) und Prag (200km). Doch in die Landeshauptstadt haben wir noch immer keine direkte Autobahn (die A94 wird schon seit mehr als 30 Jahren gebaut, wir müssen ein kleines Dreieck über die A92 bei Deggendorf ausfahren) und auch auf der Schiene heißt es für uns Bummelzug fahren. Vielleicht kam mir in eben diesem Donau-Isar-„Express” auch die Idee, zusammen mit einem Kumpel, die ISARSPARER zu gründen. Denn am günstigsten kommt man mit dem Bayern-Ticket in meine Heimat, auch wenn die Zugfahrt etwas länger dauert. Doch das macht uns Passauern nichts! Denn der Niederbayer bleibt ohnehin am liebsten daheim, denn da ist es schließlich auch am schönsten! Der Bayerische Wald ist von uns auch nicht weit entfernt und dort gibt es das Sprücherl: „Du bekommst zwar einen Waidler aus dem Wald, aber nie den Wald aus dem Waidler.“ Und da ist was Wahres dran!

Nein, „Waidler“ sind wir noch nicht

Aber wir in Passau sind noch keine „Waidler“, da legen wir großen Wert drauf 😉 Aber eben heimatverbunden und gern dahoam. Unser Dialekt ist Niederbayerisch mit einem Hang zum Österreichischen. (Oberhalb des Weißwurst-Äquators wurde ich auch schon gefragt, ob Passau nicht in Österreich liege. Sieht man auch recht schön auf der Heimatliebe-Blogger-Landkarte unten..) Nein, das tut es (noch) nicht… Aber wir leben das Beste aus zwei „Welten“: Zum Tanken fahren wir zum Beispiel gern nach Österreich, weil es dort (noch immer) günstiger ist. Und Lebensmittel kaufen wir dort auch gerne ein, auch wenn es, wegen der höheren Mehrwertsteuer, etwas teurer ist, weil die Milch von noch glücklicheren Kühen einfach noch ein bisschen besser schmeckt.

Der Stephansdom gehört zum Pflichtprogramm

Von der Donau aus sieht die Altstadt von Passau etwas wie eine Insel ist. Das bayerische Venedig eben! (Foto: Winderl)

Von der Donau aus sieht die Altstadt von Passau etwas wie eine Insel ist. Das bayerische Venedig eben! (Foto: Winderl)

Und wir haben hier in Passau auch richtig tolle Kaffeehäuser ähnlich wie in Wien. Ja, vielleicht fangen wir meine kleine Tour durch meine Heimatstadt so an: Wer die Dreiflüssestadt besucht, sollte schon unseren Dom besichtigt haben – mit der größten (Kirchen)orgel der Welt. Diese Einschränkung braucht es, weil irgend ein Ami eine noch größer Orgel gebaut hat. Ich selbst war viele Jahre Dom-Ministrantin und es war immer ein Erlebnis, wenn zum Beispiel das Osterhalleluja ertönt ist und der hauptberufliche Organist an seinem Instrument nahezu alle Pfeifen ausgespielt hat. Aber obwohl wir in Passau sehr katholisch sind (im Übrigen das katholikenstärkste Bistum Deutschlands), findet auch bei uns nicht rund um die Uhr ein Gottesdienst im Stephansdom statt. Die Alternative dazu lautet: Besuche ein Orgelkonzert, das nur ein paar Euro Eintritt kostet. Die Orgel wird da so richtig ausgespielt – im Galopp durch die Jahrhunderte der Orgelmusik quasi. Seit Kurzem haben wir für unseren Stephansdom sogar einen Bischof namens Stefan! Und gleich neben dem Dom gibt es das Café Stephan’s Dom, dessen Name jedoch keine Besitzanzeige des Bischofs darstellt, jedoch sehr zu empfehlen ist. So ein tolles Café sieht man wirklich selten – es ist im „neo-barocken“ Stil eingerichtet, nur die Öffnungszeiten (bis 18 Uhr) sind etwas „provinziell“ – oder auf die Tagestouristen abgestimmt. Ganz wie man es sehen will… Allein es wird einem dort kein Touri-Fraas vorgesetzt, die Kuchen sind aus der Hand Passaus’ bekanntesten Konditors! Am segnenden König Max vorbei (es ist eine Segenshand und nichts anderes – wie uns das Filme schon weis machen wollten), gelangt man rechts in die Luragogasse mit dem Café Anton.

Kaffeehauskultur fast schon wie in Wien

Lurago, Carlone… Die kleinen pittoresken Gässchen tragen übrigens gerne Namen italienischer Baumeister des Domes. Denn nach dem Stadtbrand von 1662 haben in Passau vor allem Italiener gewirkt, unter anderem ist deshalb wohl vom „bayerischen Venedig“ die Rede. Gut, zu Hochwasserzeiten haben wir ja auch Venedig-Feeling pur – da werden Staatsexamenskandidaten in der Universitätsstadt schon mal am Prüfungstag per Boot von zu Hause abgeholt. Und weil die Altstadt von der Donau aus betrachtet wie eine Insel und somit wie Venedig aussieht. Aber dazu später. Noch einige Worte zu meinem Lieblingskaffeehaus, dem Café Anton: Nirgendwo gibt es besseren Kaffee. Hier fühl ich mich als Wien-Liebhaberin pudelwohl! Es gibt dort zum Beispiel Sacher-Würstel mit Kren. Alles schon eben etwas österreichisch in der Grenzstadt!

Dreiflüsserundfahrt ein Muss

So gestärkt, kann man sich dann auf eine Schifferl-Fahrt begeben. Die Anlegestellen gegenüber dem Rathaus sind vom Domplatz aus in wenigen Gehminuten zu erreichen. Zumindest eine „kleine“ Dreiflüsserundfahrt ist eigentlich Pflicht und kostet, wer Großstadt-Preise gewohnt ist, nur ein paar Euro. Wer etwas längere Zeit auf der Donau verbringen will – nachdem Inn und Ilz in die Donau gemündet sind, heißt der Fluss nur mehr Donau – kann sich eine Fahrt auf dem Swarovski-Kristallschiff gönnen. Ihr könnt euch sicher vorstellen wie es da funkelt, wenn die Sonne auf die einzelnen Kristalle trifft. Unbeschreiblich schön und entspannend ist die Fahrt nach Österreich! Und Getränke, Eis oder Essen an Bord sind überraschend günstig für eine solche Touristen-Attraktion. (Ja, da kommt wieder ganz die ISARSPARERIN durch 😉 )

Neue Mitte thront über der Altstadt

Unsere alte Fußgängerzone, die mit den romantischen Gässchen wirklich schön war, hat man vor einigen Jahren für ein überdachtes Einkaufszentrum abgeschafft. Die Stadtgalerie thront nun in der so genannten Neuen Mitte. Dort wo einst Franz Josef Strauß am Politischen Aschermittwoch in der Nibelungenhalle sprach – viele pilgern wegen der CSU-Veranstaltung noch heute jährlich nach Passau – steht jetzt der Stadtturm. In diesem gibt es ein weiteres tolles Café, das Café Diwan in dem die besten Plätze mit dem schönsten Blick über Passau natürlich besonders schnell weg sind. Auch hier schmeckt der Kuchen recht gut, weil es derselbe Pächter wie im Café Stephansdom ist und Greindl heißt. Der neu gebaute Stadtturm ragt über die mittelalterliche Altstadt und ist auch von den zwei beliebten Aussichtspunkten Oberhaus und Mariahilf auszumachen. Ich würde empfehlen, unbedingt einen der beiden “Berge” zu „besteigen“ – nicht nur der Ausblick entschädigt einen für die Strapazen. Auf Mariahilf ist es zudem die Muttergottes in der gleichnamigen Wallfahrtkirche. An Stelle der Straße kann man alternativ auch die Wallfahrtsstiege für den Aufstieg nutzen.

Eterna: Premiumhemden aus Passau

Ausblick aus dem Café Diwan im Stadtturm der sog. Neuen Mitte. Die besten Plätze mit dem schönsten Ausblick sind dort schnell weg. (Foto: Winderl)

Ausblick aus dem Café Diwan im Stadtturm der sog. Neuen Mitte. Die besten Plätze mit dem schönsten Ausblick sind dort schnell weg. (Foto: Winderl)

Und auf Oberhaus gibt es ein weiteres Café für die Verschnaufpause nach der Wanderung. Der Blick über die Stadt ist atemberaubend, allein mir schmeckt es dort nicht so gut wie in meinen “Stammkaffeehäusern”. Aber das ist natürlich reine Geschmackssache! Als überzeugte ISARSPARERIN muss ich euch natürlich noch unbedingt verraten, wo man in Passau sparen kann – der Tagesausflug soll sich schließlich auch auszahlen 😉 In Passau hat die Bekleidungsfirma eterna ihren Hauptsitz. So gibt es dort in der Sperrwies ein Outlet. Wer aus beruflichen Gründen oft Hemden tragen muss, der kann sich in Passau für den Rest des Geschäftsjahres richtig eindecken. Ich persönlich liebe jedoch mehr das Factory-Outlet der Schuhmarke Högl im benachbarten Oberösterreich, weil mir die Blusen von eterna leider nicht so optimal passen. Aber das alles und noch viel mehr könnt ihr ja direkt auf ISARSPARER nachlesen. Ich hoffe, ich konnte euer Interesse für meine Heimatstadt Passau wecken, das mehr als Hochwasser-Tourismus zu bieten hat. Von den kulturellen Veranstaltungen habe ich zum Beispiel gar nichts erzählt, aber unsere Festspiele Europäische Wochen und das Museum Moderner Kunst beispielsweise müssen sich auch nicht hinter den Metropoleregionen  verstecken. Ganz im Gegenteil! Passau ist vielleicht klein, aber fein – ein echtes Donaujuwel, unser bayerisches Venedig. Ich bin hier gerne dahoam und die Nähe zu unseren europäischen Nachbarn hat mich geprägt: In Bayern geboren, in Europa zu Hause – das bin ich als Passauerin!

Wiedersehen mit dem „Bundespräsidenten der Herzen“: Dr. Gauck in Passau

27 Jun

Gaucks Eintrag ins Goldene Buch der EW

„Werte Leuchtende und Erleuchtete, werte Erwählte und Gewählte…“, unkonventionell begrüßte Gauck die Zuhörer seiner Festrede im Rathaussaal in Passau. Ich kringelte mich vor Lachen – der Schirmherr der Festspiele Europäische Wochen (EW) spricht aus, was sich seine Vorredner nicht getraut haben, was ich noch nie im Rahmen einer solchen Veranstaltung gehört hatte: Er führte die seitenweise Begrüßungen der „Honoratioren“ ad absurdum.

Erste Begegnung am Vorabend der Bundespräsidentenwahl 2010

Und plötzlich war es wieder da, das Gefühl, das ich vor einem Jahr hatte. Ich erinnere mich zurück, wie viel anders die Situation war, als ich Gauck zum ersten Mal begegnete – es war am Vorabend der Bundespräsidentenwahl auf der sog. Fraktionsebene im Reichstagsgebäude. Ich war aufgeregt, schließlich durfte ich an diesem politischen Groß-Ereignis teilnehmen – zwar nicht als Wahlfrau, sondern „nur“ als Gast, was aber für mich „kleine“ Praktikantin dennoch eine große Ehre war.

Keine zweckgerichtete Höflichkeit

Ausweis für die Bundespräsidentenwahl 2010

Und da stand plötzlich dieser Mann vor mir, der einfach keine Chance haben wird, am nächsten Tag zum Bundespräsidenten gewählt zu werden. Es hätten schon die Linken sich von ihrer Vergangenheit distanzieren müssen und den Chef und Namensgeber der Gauck-Behörde, die sich mit den Stasi-Unterlagen auseinandersetzt, zum Staatsoberhaupt zu wählen. Er lächelte mich nur an, aber ich war berührt. Und ich bin das nicht häufig, zudem war ich von Parteipropaganda geprägt. Gauck war in diesem Moment nur von einer Person begleitet. Er wusste nicht, wer ich war, ob ich ihm morgen vielleicht mit meiner Stimme „nutzen“ könnte. Seine Höflichkeit war in diesem Moment nicht zweckgerichtet, Gauck war einfach nur höflich, weil er ein Mensch ist, der Menschen liebt.
Ich war berührt, nicht nur, weil ich Augenzeuge eines historischen Ereignisses werden durfte. Berührt war ich von der Aura dieses Menschen.

Von Gaucks Aura berührt

Dieselbe Aura spürte ich auch ein Jahr nach meiner ersten Begegnung mit Gauck wieder bei der Eröffnung der EW am Freitag, den 24. Juni 2011. Auch hier begegnete ich ihm durch Zufall in einem stillen Moment. Er saß für kurze Zeit einige Minuten beim Eröffnungskonzert am Abend in meiner Nähe, als er mit dem Intendanten kurz seinen Platz in der ersten Reihe gegen einen in der letzten eingetauscht hatte – der Akustik wegen. Fast auf den Tag genau sah ich den einstigen Bundespräsidenten-Kandidaten in Passau wieder. Er war im Grund unverändert. An diesem Tag wurde davon gesprochen, dass der „Bundespräsident der Herzen“ zu Gast sei. Ich meine, Gauck ist einfach „Bürger“ geblieben.

Mit meinem Praktikums-Chef PSts. Dr. Andreas Scheuer, MdB auf der Bundespräsidentenwahl 2010.

Mit „liebe Mitbürger“ schloss Gauck seine Begrüßung im Rathaussaal. Und das ist, was zählt: Auch die „Erwählten“ und „Gewählten“ sind in erster Linie „Bürger“. Das sollten die „Honoratioren“ selbst nicht vergessen, aber auch wir „einfachen“ Bürger nicht…

Grenzüberschreitend seit ihrer Gründung: Die Festspiele Europäische Wochen Passau

24 Jun

EW-Logo

Wenn die Festspiele Europäischen Wochen Passau (EW) am 24. Juni 2001 zum 59. Mal eröffnet werden, dann wird jemandem auch ein klein wenig wehmütig zumute sein: Denn Dr. Pankraz Frhr. von Freyberg wird dann zum letzten Mal die Festspielzeit als Intendant miterleben. Nach 16 Jahren künstlerischer Leitung muss er Platz machen für einen anderen.

Intendant brillierte als Telefonjoker von Barbara Schöneberger

Zu vielen wurde Freyberg zu unbequem – seine Ideen versuchte er radikal durchzusetzen. Doch er hat dieses europäische Festival geprägt, wie nur wenige seiner Vorgänger. Und er lebt die Idee dieses Festivals: Grenzen kennt er nicht. Überregionale Berühmtheit erlangten der Intendant und die Passauer Festspiele spätestens als Freyberg als Telefonjoker von Barbara Schöneberger die Eine-Million-Euro-Frage von „Wer wird Millionär“ knackte.

Kulturfestival mit politischem Anspruch

Als die EW im Jahr 1953 gegründet wurden, war es das erste Festival im Nachkriegsdeutschland, das sich dem Europagedanken widmete.

Plakat der 2. Europäischen Wochen im Jahr 1953

Auf ein besonders kulturelles Engagement der Stadt Passau deutet zu Beginn der 1950er Jahre eigentlich nichts hin: Bombenschäden, überfüllte ‚Flüchtlingsbehelfsheime’ und viele andere Folgen des Krieges waren noch vielerorts sichtbar. Zudem war die kleine Stadt am Eisernen Vorhang hoch verschuldet. „The city of Passau is notoriously poor and its poverty has become even more serious since the end of the war.“ (Robert Marvel Allen’s report on the beginning of the European Festival in Passau, in: Lanzinner, Maximilian, Kulturfestspiele mit politischem Anspruch: Europäische Wochen Passau 1952-2002, Passau 2002, S. 312f.)

So heißt es zu den Anfängen der Festspiele im Bericht des Amerikaners Robert M. Allen. Die Gründung eines Festivals musste der Stadtrat also schon aus finanziellen Gründen ablehnen. 15 000 DM (vgl. Ebd., S. 11) wären einfach zu viel für den Haushalt der niederbayerischen Kleinstadt gewesen.

Gründung „am Rande der westlichen Welt“

Robert M. Allen: Gründungsoffizier der EW

Deutschland war in Besatzungszonen aufgeteilt – doch zumindest die Amerikaner wollten die Deutschen nicht nur regieren, sondern ihnen auch so schnell wie möglich wieder ein normales (Kultur)leben ermöglichen. In diesem Zusammenhang ist auch die Gründung der Festspiele Europäische Wochen durch den US-Kulturoffizier Robert M. Allen zu setzen. Denn die Amerikaner hielten es für erforderlich, „die geistig-moralische Haltung (…) am Rande der westlichen Welt zu stärken.“ (Ebd., S. 310f)

“Passau was selected for the project because of its significant geographical location on the Czechoslovakian border of the Russian Zone of Austria.“ (Ebd., S. 312f.) – Passaus Nähe zum Eisernen Vorhang gab also letztendlich den Ausschlag zur Gründung der Festspiele in Passau, wie es im Bericht des Gründers nachzulesen ist.

Die Gründung der Festspiele Europäische Woche war relativ stark politisch motiviert und großartige Programmpunkte gerade in der ‚Gründerphase’ eher spärlich.

Große Festspielregion in drei europäischen Ländern

Heute ist es den EW zu verdanken, wenn während der Festspielzeit hochkarätige Künstler, wie zum Beispiel Krzysztof Penderecki oder der verstorbene Lord Yehudi Menuhin, aber auch Politiker aus ganz Europa nach Passau und Umgebung kommen. Die Schirmherrschaft über die 59. Festspiele Europäische Wochen hat Joachim Gauck übernommen, der im vergangenen Sommer zur Bundespräsidentenwahl angetreten ist. Er ist ein lebendes Beispiel, was heute die Festspiele prägt: Denn mit dem Fall des Eisernen Vorhangs können nun die zahlreichen Veranstaltungen nicht mehr nur in Südostbayern und Oberösterreich, sondern auch in Südböhmen stattfinden. Die ca. 20 Veranstaltungsorte erstrecken über einen Raum von ca. 8.400 km².

Intendant Freyberg sagt „Adieu“

Noch vor dem großen 60. Jubiläum (muss) Freyberg „Adieu“ sagen. Der promovierte Kunsthistoriker widmet das Programm  „À Dieu – In Zeiten spiritueller Unruhe“. Bis zum 31. Juli finden heuer insgesamt 83 Veranstaltungen in den schönsten Kirchen, Klöstern und Schlössern des Dreiländerecks statt.

Karten für die Konzerte, Theater, Lesungen, Filme, Vorträge sind u. a. in der Kartenzentrale in Passau erhältlich. Übrigens gibt es für Schüler und Studenten 40% Ermäßigung.

Stadtgalerie Passau: Versteigerung von „Promi-Ostereiern“ für guten Zweck

13 Apr

Wer dieser Tage in die Stadtgalerie in Passau kommt, wird schon am Eingang von riesigen Ostereiern begrüßt. Regionale Künstler haben -meist Motive aus ihrer Heimat- gekonnt auf die ovale „Leinwand“ gezaubert.

Die Wappen seiner Heimat hat MdL Roos auf sein Osterei gemalt.

Die Heimat machte auch Bernhard Roos zum Thema für das Osterei, das er für die Ausstellung „Ostereier aus prominenter Hand“ in der Stadtgalerie bemalt hat. Der Landtagsabgeordnete von der SPD hat hierfür eines der auffälligsten Objekte gestaltet. Auf der Vorderseite des knallroten Eies findet sich das Wappen des Freistaates Bayern, auf der Rückseite das der Stadt Passau.

Wie die Schönheit bekanntlich im Auge des Betrachters liegt, sind auch die künstlerischen Fähigkeiten der Passauer Promis recht unterschiedlich.

Edel -wie im Stil von ihrem Geschäft "Living Art"- gestaltete Katrin Pernpointner ein Straußen-Ei.

Wohl eines der edelsten Exponate hat die ehemalige Vorsitzende der Europäischen Wochen (EW), Katrin Pernpointner gestaltet: Auf einem vergoldeten Straußen-Ei plazierte sie Swarowski-Steine in schönen Mustern – dabei kommt die typische Struktur des Straußen-Eies gut zum Tragen.

"Klassisch" mit EW-Logo ist das Osterei von Dr. Pankraz von Freyberg verziert.

Andere Promis der Region rückten eher die berufliche Tätigkeit bei der Gestaltung der Ostereier in den Vordergrund: So malte EW-Intendant, Dr. Pankraz Frhr. von Freyberg, das markante EW-Logo auf ein Holzei.

Lustig ist das Osterei des UnserRadio-Teams.

Das wohl lustigste Osterei gestaltete das Team von UnserRadio Passau. Die Mannschaft wählte, wie Pernpointner, ebenfalls ein edel-strukturiertes Straußen-Ei. In dem Fall war wohl aber eher die Größe als die Struktur ausschlaggebend – denn mit original Radio-Accessoires gestalteten sie den Kopf eines Radio-Moderators.

Ob Schlagersängerin, Politiker oder Passauer-Society-Lady – alle „Promis“ haben sich sichtliche Mühe bei der Gestaltung ihres Ostereies gegeben. Engagement, das belohnt werden müsste:

Öffentliche Versteigerung am Karsamstag

Denn die äußerst individuell gestalteten kleinen Oster-Kunstwerke sollen bei einer Versteigerung für den guten Zweck möglichst viel Geld einbringen. Noch bis Karsamstag können die „Ostereier aus prominenter Hand“ in der Passauer Stadtgalerie (auf Höhe des Drogeriemarktes dm) bestaunt werden.

Dann findet am Karsamstag, dem 23. April 2011 ab 13h die gr0ße öffentliche Versteigerung der Promi-Ostereier statt. Der gesamte Erlös kommt der Kinderklinik Dritter Orden Passau e. V. zu Gute. Bieten Sie also mit!