In Zeiten, in denen eBooks immer mehr im Trend liegen, legen sich die „alten“ Buchverlage nicht einfach hin um in Ruhe zu Sterben… Zumindest einige von ihnen.
Die Buchverlage können zwar das Buch aus Papier – oder wie es die eBook-Fanatiker mittlerweile nennen – toten Bäumen ebenso wenig wie das Rad neu erfinden… Aber wenn ich so in die Regale der Buchhandlungen schaue, habe ich fast den Eindruck, die Verlage versuchen das.
Warum greifen wir eigentlich zum eBook(Reader)? Da gibt es sicherlich viele Gründe. Einer ist sicherlich, dass das Umblättern gerade beim „public reading“ z. B. in U-Bahn, Zug und Bus leichter zu handeln ist. Und grundsätzlich nimmt der eBook-Reader viel weniger Platz in Hand- oder Aktentasche ein. Die Buchverlage reagieren darauf und verkleinern nun das klassische Buchformat.
Das Auge liest mit
Das ist jetzt nicht direkt neu. Ansätze gab es auch schon vor dem eBook-Zeitalter wie dieses Mini-Diogenes-Büchlein zeigt, die ich mir schon in den 00er Jahren gekauft habe. (An dieser Stelle oute ich mich, dass ich Lieblingsverlage beim Bücherkauf habe und durchaus auf das Design der Bücher achte.)
„Runde“ Ecken gibt’s beim Fischer-Verlag
Ein Lieblingsverlag von mir ist schon immer der Fischer-Verlag. Umso mehr freue ich mich, dass er nun
so tolle Miniatur-Büchlein herausbringt. Besonders gut an diesen Ausgaben gefallen mir die abgerundeten Ecken. Das Buch liegt so gut in der Hand. Durch und durch wirken die kleinen Fischer-Bücher sehr ansprechend, wenn sie in extra kleinen Drehaufstellern im Buchladen präsentiert werden. Praktisch ist auch das kleine Lesebändchen.
Gerade wenn ich unterwegs lese, möchte ich noch zusätzlich ein Lesezeichen mit mir rumschleppen, dass mir in der Handtasche leicht aus dem „toten Holz“ herausfallen kann.
rororo bietet gebundene Ausgabe in Klein
Einige Bücher in Mini-Ausgabe habe ich auch von rororo (Taschenbuch-Verlag des Rowohlt-Verlages). Auch diese Ausgaben sind eigentlich recht gelungen. Anders als die Fischer-Ausgaben wirken sie insgesamt kompakter und vielleicht auch durch die traditionelle Buchform mit den „eckigen“ Ecken wirklich wie ein gebundenes Buch – nur eben in Klein. Auch hier gibt es ein praktisches Lesebändchen.
Heyne stellt das Buch auf den Kopf
Erst seit Kurzem stechen mir die „Heyne pocket“ Bücher ins Auge. Hier könnte man tatsächlich den Eindruck haben, der Heyne-Verlag möchte das Buch neu erfinden. Anders als die Ausgaben von rororo, die Hardcover und Fischer, die ich als Softcover einstufen würde, sind die Heyne „echte“ Taschenbücher. Insgesamt sind sie dadurch noch leichter, können so aber noch leichter unschöne Eselsohren in Taschen bekommen…
Das Format ist nicht nur wesentlich kleiner als bei rororo und Fischer – man klappt das Taschenbuch der neuen Art auch anders auf. Der Verlag wirbt damit, dass dieses innovative Buch v. a. ideal ist, um es unterwegs zu lesen.
Und eben weil das Mini-Taschenbuch besonders handlich sein soll, wurde es bis hin zur Falzung bedruckt – das würde mich wohl auf Dauer stören. Weniger optimal ist auch, dass das Büchlein kein Lesebändchen hat – denn ein (herkömmliches) Lesezeichen kann man hier wohl kaum verwenden…
Fazit: Da ich nach wie vor gerne noch zum gedruckten Buch greife – auch greifen muss (aus vielen eBook-Formaten wie z. B. Kindle kann man ja NOCH nicht zitieren), finde ich es klasse, dass einige Buch-Verlage neue Wege gehen. Zumindest für Bibliophile stellt das auch sicher einen zusätzlichen Kaufreiz dar!