Eigentlich ist beim Politischen Aschermittwoch der CSU wenig Platz für Überraschungen. So sicher wie das Amen in der Kirche wird in „stark-bierseliger“ Laune beim „größten Stammtisch der Welt“ alljährlich auf den politischen Gegner eingehauen.
Doch dieses Jahr ist alles ein bisschen anders: Weil sich unser Bundespräsident am vergangenen Donnerstag durchgerungen hat, den Hut zu nehmen – ist Horst Seehofer, in seiner Funktion als derzeitiger Vorsitzender des Bundesrates, unser Interims-Staatsoberhaupt.
Drei „Aschermittwoch-Urgesteine“ – Stoiber und die Sprengs
In diesem überparteilichen Amt ziemen sich Stammtisch-Kalauer nicht. Und weil eben die CSU zumindest am Aschermittwoch die unumstrittene Hoheit über die Stammtische hat, springt „Alt-Meister“ Stoiber für den CSU-Chef ein.
Mit den Sprengs werden neben dem „Landesvater i. R.“ noch mindestens zwei andere waschechte „Aschermittwoch-Urgesteine“ wieder mit von der Partie sein. Bereits im vergangenen Jahr habe ich hier über die Eichstätter berichtet, die nach eigener Aussage mit dem bayerischen Ministerpräsidenten befreundet sind. Und eigentlich hüten sie ihre Transparente wie ein Staatsgeheimnis – doch mir haben Andreas und Stilla Spreng vorab exklusiv ein Foto mit ihren Plakaten zukommen lassen.
Das ist insofern etwas Besonderes, weil Transparente, die an harten Gegenständen befestigt sind, eigentlich verboten sind. Aber für die Sprengs, deren Plakate zum Politischen Aschermittwoch der CSU dazugehören wie die Fischsemmeln, wird natürlich auch heuer wieder eine Ausnahme gemacht werden.
Seehofer, „der Beste“ wird im Moment im Bund benötigt
Ob sie traurig sind, dass Stoiber statt Seehofer morgen in der Dreiländerhalle in Passau sprechen wird? Schließlich steht auf einem ihre Plakate: „Nur der Beste für Bayern: Horst Seehofer“ Und da er in den Spreng’schen Augen „der Beste“ ist, freut sich das Ehepaar sicher, dass Seehofer im Moment unser Staatsoberhaupt ist.
Dass dann am Aschermittwoch 2013 wieder Horst Seehofer in seiner Funktion als Ministerpräsident und Vorsitzender der CSU am Rednerpult stehen wird, daran zweifeln die eingefleischten Seehofer-Fans nicht: „Nix Christian, der Horst bleibt dran.“ Diesen Plakatspruch wird Andreas Spreng morgen in der Dreiländerhalle in die Luft halten.
Und gerade in Zeiten des Umbruchs und vielleicht auch der Verunsicherung, wie wir sie im Moment erleben, finde ich es gut und auch wichtig zu sehen, wie die Sprengs mit ihren Plakaten für Kontinuität sorgen. Trotzdem ein Großteil der Deutschen politikverdrossen ist: Stilla und Andreas Spreng stehen hinter „ihrer“ CSU, die für sie einfach „einmalig“ ist.
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