Archiv | Dezember, 2014

Frohe Weihnachten 2014

23 Dez

Weihnachtskarte_Teresaohneh20142Ein Jahr neigt sich dem Ende, das gibt Anlass zurückzuschauen:
Einige Impressionen aus dem Jahr 2014 zieren daher Weihnachtskugeln auf meiner Weihnachtskarte.

Diese stehen exemplarisch für Blogposts oder Ereignisse aus dem Jahr 2014, die mich besonders bewegt haben und die ich daher nochmals kurz darstellen möchte (von links nach rechts):

  • Es war mir eine besondere Ehre, den frisch gewählten Stadtrat von Augsburg, Benedikta Lika, interviewen zu dürfen – ich hoffe, dass ich ihn künftig noch etwas mehr bei seinem wichtigen Anliegen, der Inklusion, unterstützen kann.
  • Besonders freut mich auch die Kooperation mit der Lichtbox. In diesem Jahr habe ich einen neuen Header gebastelt – das war so nur möglich, weil ich die Foto-Daten hierfür zur Verfügung gestellt bekommen habe.
    Vielen Dank nochmals an Helmut Weishäupl von der Lichtbox in Passau! Wie ihr bei diesen Bildern seht, wer wirklich gute Aufnahmen braucht, der ist dort an der richtigen Adresse.
  • 2014 war ein besonderes Zentenarium: 100 Jahre Erster Weltkrieg. Nachdem ich mich akademisch vielfältig mit diesem Thema beschäftigt habe (so durfte ich u. a. beim Bayernbund einen Vortrag dazu halten), war es ein echtes Erlebnis, das Auto von Sarajevo in Wien besichtigen zu können. Mit dem CdAS waren wir auf Spurensuche, hier entstand auch der Blogpost über die Ur-Enkelin des ermordeten Thronfolgers.
  • Ein weiteres Highlight war für mich auch der StipendiatenCup in Nürnberg, da ich mich dort erstmals als Sportfotografin versuchen konnte.
  • Einen zentralen Platz im zurückliegenden Jahr nahm wieder „meine“ Stiftung ein. Nachdem ich im Frühjahr als Promotionsstipendiatin in den Vorstand von „docnet“ gewählt wurde, organisierten wir vielfältige Aktivitäten für die Doktoranden der HSS. Ganz besonders am Herzen lagen mir dabei die insges. vier Bastelabende für das BR-Projekt „Sternstunden“, bei dem u. a. Basetta-Sterne gefaltet wurden.

Als „Weihnacht-Junkie“ habe ich einige Posts zum Thema „Weihnachten“, diese sind:

Christkindlesmarkt Nürnberg: Wirklich nur mehr was für Japaner? Der ultimative Check

10 Dez

Heute muss ich eine Lanze für den Nürnberger Christkindlesmarkt brechen. Überall höre ich: „Da brauchst nicht hingehen, da sind nur mehr Japaner“ „Die echten Nürnberger gehen da nicht mehr hin.“

Nicht Christkindlmarkt, sondern fränkisch Christkindlesmarkt

Nicht Christkindlmarkt, sondern fränkisch Christkindlesmarkt

Und auch ich war etwas skeptisch, war ich doch vor etwa 20(!) Jahren – ja meine Kindheit ist schon so lange her…- dort und ich hatte immer nur eine schreckliche Erinnerung: Zwetschgenmännla!

Als ich am zweiten Adventssonntag also nach Nürnberg aufbrach, lag der Christkindlesmarkt quasi auf dem Weg (nach Kloster Banz). Extra nur deswegen wäre ich wohl nicht nach Nürnberg gefahren.

So sehen Zwetschgenmännla aus - Männchen aus Zwetschgen aus Franken.

So sehen Zwetschgenmännla aus – Männchen aus Zwetschgen aus Franken.

Vom Hauptbahnhof zum Hauptmarkt sind es ein paar Gehminuten (ca. 1km), aber der wird den Touris so stimmungsvoll wie möglich bereitet. Bis zum Hauptmarkt säumen schon einige Buden und Glühweinstände den Gehweg durch die Fußgängerzone. Direkt gegenüber dem Hauptbahnhof findet sich im Handwerkerhof eine Miniaturausgabe des Chrstkindlesmarktes. Einige Touris werden diese Stände im Burg-Ambiente mit Fachwerkhaus-Ständen wohl schon für das Original gehalten haben – dem Gedränge nach zu schließen.

Käthe-Wohlfahrt kein Muss

Auf dem Christkindlesmarkt gibt es relativ viele traditionelle Waren zu kaufen - wie z. B. beleuchtete, typisch fränkische Fachwerkhäuser.

Auf dem Christkindlesmarkt gibt es relativ viele traditionelle Waren zu kaufen – wie z. B. beleuchtete, typisch fränkische Fachwerkhäuser.

Generell ist die Reise nach Nürnberg zur Adventszeit nur etwas für Leute, die sich in größeren Menschenmassen nicht unwohl fühlen. Am Hauptmarkt angekommen, beging ich gleich den ersten Kardinalsfehler: Ich betrat den Laden von Käthe Wohlfahrt. Am Eingang hielt ich die Schlange im Laden für die zur Kasse, aber das war falsch – die Schlange zog sich mit ihrem Sprachengewirr aus Deutsch, Englisch, Italienisch, Japanisch… durch den gesamten Laden. Das Sortiment: Mei, Christbaumschmuck aus Glas, Holz, Zinn – z. T. echt schöne Sachen, tolle Auswahl, aber wahrlich „Apothekenpreise“. Kann mal anschauen, dann geht man auch wieder weiter.

Über den "Dächern" des Christkindlesmarktes am Hauptmarkt in Nürnberg

Über den „Dächern“ des Christkindlesmarktes am Hauptmarkt in Nürnberg

Geheimtipp „Kinderweihnacht“

Gleich noch vor dem Käthe-Wohlfahrt-Laden geht es rechts weg zur sog. Kinderweihnacht. Ein – wie mir schien- echter Geheimtipp, wer seine „Drei im

Warum bei der Kinderweihnacht des CHRISTKINDLesmarktes Nürnberg  Weihnachtsmänner dekoriert sind? Ich kann es nicht ganz nachvollziehen...

Warum bei der Kinderweihnacht des CHRISTKINDLesmarktes Nürnberg Weihnachtsmänner dekoriert sind? Ich kann es nicht ganz nachvollziehen…

Weggla“ (also für die Norddeutschen: drei fränkische Bratwürste im Brötchen) etwas ruhiger genießen will. Für Kinder sind auch einige Mitmach-Aktionen an den Ständen – vielleicht gab es das zu meiner Kinderzeit nicht und der Christkindlesmarkt war mir deshalb in so schlechter Erinnerung? Warum allerdings bei der Kinderweihnacht des CHRISTKINDLESmarktes Weihnachtsmänner dekoriert sind, das muss ich wohl nicht verstehen… Wo doch eigentlich schon bei der Eröffnung das Christkind mit wallenden blonden Haaren wie ein Rauschgoldengel im Mittelpunkt steht.

Jetzt kommen wir endlich zum sog. Hauptmarkt, wo er stattfindet: DER Christkindlesmarkt aller Christkindelmärkte! (Wer es für einen Tippfehler gehalten hat: Es heißt wirklich fränk. Christkindlesmarkt und nicht bayer. Christkindlmarkt!)

Wie auf allen Christkindl-/ oder Weihnachtsmärkten, es gibt natürlich auch in Nürnberg eine Menge zu essen (hauptsächlich fränk. Bratwürste im Weggla) & trinken (natürlich Glühwein). Hinzu kommen in Nürnberg natürlich traditionell Lebkuchen!

Spartipp: Bruch bei Lebkuchen Schmidt

Hier ein kleiner Tipp: Man muss nicht die teuren Lebkuchen am Markt kaufen, sondern geht bequem zu Lebkuchen Schmidt, der seinen Laden praktischerweise gleich am Hauptmarkt hat. Dort gibt es sog. „Bruch“ zu kaufen, der jedoch nicht wirklich stark lädiert ist, aber nur ein Bruchteil (hihi) der „normalen“ Lebkuchen kostet.

Billiger als auf dem Christkindlmarkt gibt es echte Nürnberger Lebkuchen bei Lebkuchen Schmidt am Hauptmarkt - hier mit "maskierten" Besuchern davor.

Billiger als auf dem Christkindlmarkt gibt es echte Nürnberger Lebkuchen bei Lebkuchen Schmidt am Hauptmarkt – hier mit „maskierten“ Besuchern davor.

Aber auch noch kurz ein Wort zu den anderen Ständen: Diese haben mich wirklich überrascht. Natürlich habe ich auch meine „verhassten“ Zwetschgenmännla gesehen, aber die gehören doch quasi irgendwie dazu. Und natürlich gab es auch den überteuerten China-Schrott zu kaufen, wie es in auf so vielen Weihnachtsmärkten gibt.

Aber insgesamt finden sich auf dem Christkindlesmarkt auch viele traditionelle Waren: Rauschgoldengel, nostalgischer Weihnachtsschmuck aus Papier, beleuchtete Fachwerkhäuser… Und einen ganz besonderen Stand: Den „Sternstunden“-Stand.

Den Stand von "Sternstunden" musste ich besuchen - standesgemäß mit Sternen-Mütze. Seit einigen Jahren bastel ich für das BR-Projekt.

Den Stand von „Sternstunden“ musste ich besuchen – standesgemäß mit Sternen-Mütze. Seit einigen Jahren bastel ich für das BR-Projekt.

Mit einigen Mitstipendiaten hatte ich für dieses BR-Projekt gebastelt. Logisch, dass ich diesen Stand einmal sehen wollte, an dem gebastelte Sterne gegen eine Spende für den guten Zweck erworben werden können.

Fazit: Im Grunde sind alle Weihnachtsmärkte gleich. Man wird durch Menschenmassen geschoben, es gibt viel zu essen und trinken. Aber den Nürnberger Christkindlesmarkt sollte man als Weihnachts-„Junkie“ (wie ich einer bin) unbedingt mal gesehen haben. Ähnlich vielleicht wie Karnevalisten gern einmal in Köln mitfeiern möchten. Und irgendwie hinkt der Vergleich auch gar nicht so sehr. Von „stader“ Zeit jedenfalls ist dieser Rummel allerorts weit entfernt, Menschen verkleiden sich neuerdings auch hier. Die Japaner, die unbestritten in großen Scharen nach Nürnberg kommen, gehören einfach dazu.

Vielleicht sollte ich mir doch so ein Zwetschgenmännla zulegen..

Vielleicht sollte ich mir doch so ein Zwetschgenmännla zulegen..

Eine Japanerin biss genüsslich in ihre Bratwurst. Sie trug einen Pulli mit Schneemann-Kapuze. Ich konnte sie nicht fragen, ob sie glaubt, man müsse sich in Deutschland auch im Advent verkleiden, denn plötzlich standen mir glühweintrunkene Deutsche mit roten Zipfelmützen und Elchgeweihen am Kopf im Weg.

Das alles ist Teil der lustigen Selbstinszenierung. Denn Nürnberg und die Nürnberger wissen sehr wohl um ihre Marktwert (nicht nur) in der Weihnachtszeit und inszenieren diesen gekonnt. Und gerade weil diese Inszenierung so international stattfindet, wollte ich bayernintern die Lanze für den Christkindlesmarkt brechen.